Winterthurer Jahrbuch 2018
Es waren die grossen Winterthurer Unternehmen wie Volkart, Sulzer oder Rieter, die einst die Welt hierherbrachten. Mit ihren Handelsbeziehungen kamen aber nicht nur exotische Spezereien nach Winterthur, sondern auch Geschichten: Die reisenden Geschäftsleute erzählten von fernen Ländern und fremden Menschen – oft mit dem Blick des sich überlegen fühlenden Europäers.
Heute sind die Menschen aus fernen Ländern selbst hier. Sie arbeiten, leben, kochen oder musizieren in Winterthur. Die Amerikanerin Renée Rousseau wohnt in Seen, singt mit internationalen Popstars und macht Politik für die Demokratische Partei der USA. Der aus Syrien stammende Wirtschaftswissenschaftler Khaldoun Dia-Eddine doziert an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zu internationalen Businessbeziehungen. In seinen Comicbänden erklärt er zudem die islamische Kultur und öffnet so den Blickwinkel. Das geschah auch früher schon: Die Gartenstadtbewegung, deren Ideale am Beginn der Begrünung Winterthurs standen, hat ihren Ursprung in anderen europäischen Städten. Die Idee der Volkshochschulen, die allen Menschen unabhängig von ihrer Vorbildung und ihren Vermögensverhältnissen offenstehen, stammt aus Dänemark – und hat in Winterthur engagierte Anhänger gefunden.
Der «Welt in Winterthur» ist dieses Jahrbuch gewidmet. Porträts von Menschen, die ihre fremde Lebenswelt hierherbringen, sind in diesem Band ebenso versammelt wie Geschichten von Winterthurerinnen und Winterthurern, die sich vom Fremden inspirieren lassen, zum Beispiel als Künstler, als Organisatoren von Volkshochschulkursen zu Themen aus aller Welt, als Wissenschaftlerinnen oder als Köche, die wieder exotische Gewürze nach Winterthur bringen.
Autor: Claudia Sedioli, Regina Speiser, Dominik Bruderer
ISBN: 978-3-9524286-9-6
Format 210 x 270 mm, 240 Seiten, gebunden